Über Oberfläche und Tiefe: Authentizität in der Persönlichkeitsentwicklung

 

In meinem letzten Beitrag habe ich die Sichtbarkeit in den sozialen Medien thematisiert und die zentrale Frage aufgeworfen:

Was teile ich, und was davon kommt wirklich an?

Besonders ins Auge fiel mir dabei der symbolische „Moosbeitrag“: Natur, Unscheinbarkeit, das Kleine, das auf subtile Weise Tiefe zeigt. Doch paradoxerweise –

das Moos kommt einfach nicht an.

Hierbei spielt der Blickwinkel eine entscheidende Rolle.

Wir leben in einer Welt, die oft von Oberflächlichkeit geprägt ist – von schnellen, einfachen „Wow“-Reaktionen. Doch was ist das Gegenteil von Oberflächlichkeit? Vielleicht Tiefe oder Essenz. Authentizität, der wahrhaftige Ausdruck dessen, was uns wirklich bewegt, ist es, was ich häufig betone.

Ein schwieriges Verhalten ist oft eine noch nicht erlernte Fähigkeit Rene Borbonus

Während meiner Vorbereitung auf diesen Artikel stieß ich auf einen Spruch von Rene Borbonus, der mich zum Nachdenken brachte. Einige Tage zuvor hatte die liebe Patricia mit ihrer Reaktion auf meine Glückwünsche ähnliche Gedanken angestoßen. Sie schrieb:

Hoffentlich geht es euch gut und das Leben meint es gut mit euch.

Meine spontane Antwort war: „Ja, wir sind gesund.“

Doch gleichzeitig überkam mich das Nachdenken, wo es vielleicht hakt.

Das Leben meint es gut – wir sind gesund.

Doch was bedeutet das für unsere Wahrnehmung und unser Wohlbefinden? Wir alle kennen das Gefühl:

Ein Mensch zeigt sich sichtbar, und dann zieht er sich plötzlich zurück

das fällt auf und lässt Raum für Vermutungen über die Gründe dieses Rückzugs.

Oft sehen wir dies als Problem.

Doch was, wenn es einfach nur ein anderer Weg ist, Tiefe zu zeigen?

Ein Mensch, der seine emotionale Seite betont, lernt möglicherweise gerade, sachlich zu sein. Ein sachlich geprägter Mensch hingegen könnte sich weigern, Gefühle zu zeigen – es fühlt sich einfach ungewohnt an.

In dieser Welt der Oberflächen, Wände und Mauern stellt sich die Frage, ob diese „Oberfläche“ tatsächlich das ist, was uns als Menschen verbindet. Kürzlich erlebte ich eine Situation, die mich an diese Frage erinnerte:

Sabine nahm mich in den Arm, fester und einen Moment länger als gewohnt

Es war ungewohnt, vielleicht sogar ein wenig seltsam. Doch es tat gut, einfach gehalten zu werden, ohne Worte. In diesem kurzen Moment wurde die Oberfläche durchdrungen und eine andere Ebene sichtbar.

Aktuell gibt es einen klaren Trend in den sozialen Medien:

Das Streben nach Authentizität

Viele betonen, wie wichtig es ist, echt zu sein, und fordern uns auf, uns verletzlich zu zeigen. Vor Kurzem sprach ein Mann mit mir über die Herausforderungen, die Unternehmen in den sozialen Medien meistern müssen. Er meinte, dass nur Unternehmen, die sich auf Social Media spezialisiert haben, das ganze Drumherum – Dashboards, Reichweite und mehr – wirklich verstehen.

Das mag zutreffen. Doch ist nicht die viel tiefere Frage, warum ist der Mensch hinter dem Unternehmen sichtbar? Geht es immer nur um Geld, um Produkte zu verkaufen, oder um die Gewinnung neuer Mitarbeiter? Letztendlich sollten wir uns fragen: Geht es nicht auch darum, gesehen zu werden? Und wenn ja, sollte das Bild, das wir präsentieren, nicht ehrlich und authentisch sein?

Ein passendes Lied, das mir in diesem Zusammenhang einfällt, ist von Annett Louisan. In diesem Song wird thematisiert, dass Menschen sich nicht verstellen sollen und dass Echtheit eine wichtige Rolle im Leben spielt. Die Botschaft ist klar: Sei du selbst, zeige deine wahre Natur, und das wird andere anziehen. Es ist eine Erinnerung daran, dass echte Verbindung und Sichtbarkeit nicht aus einem perfekten Bild, sondern aus echtem Sein entstehen.

In einer Zeit, in der viele Menschen versuchen, sich durch verschiedene Strategien abzuheben, dürfen wir nicht vergessen, dass Authentizität der Schlüssel zu nachhaltiger persönlicher Entwicklung ist. Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind und unsere wahren Werte leben, schaffen wir Vertrauen und tiefere Verbindungen – sowohl zu uns selbst als auch zu anderen.

Lasst uns also in unseren Interaktionen die Natürlichkeit bewahren und den Mut haben, uns so zu zeigen, wie wir sind. Denn am Ende ist es das Moos – die kleinen, unauffälligen Aspekte unseres Seins – was uns authentisch zeigt.

Danke Sabine für deine Umarmung, danke Patricia für deine schöne Worte.

 

 

 

Das Bild KI erstellt

Der Text wurde inhaltlich von mir gestaltet und mit KI überprüft